St. Michaelstag im Waldorfkindergarten Pusteblume Oeverich
Am St. Michaelstag trafen sich die Kinder des Waldorfkindergartens Pusteblume morgens in der Frühe im Wald. Die meisten Kinder trugen zum Fest rote Sachen, Aufregung machte sich breit. In den letzten Tagen wurde das Fest vorbereitet, Äpfel poliert, Schwerter gebacken, Hüllen für weiße Kieselsteine gefilzt. Und alle sprachen von den Mutproben, die bevorstehen. Nun sollte es also so weit sein.
Gemeinsam wurde mit roten Tüchern eine Festtafel gedeckt und alle Köstlichkeiten aufgetragen. Hiernach zogen die Kinder in den Wald, um sich den Mutproben zu stellen und wie der Heilige St. Michael einen Drachen zu besiegen. Versinnbildlicht wurde der Drachen durch einen umgefallenen Baumstamm. Die Kinder wurden mit roten Umhang und ihrem Schwert zu Rittern verkleidet. Es galt einen Baumstamm entlang zu balancieren um den weißen Stein am Ende des Stammes auf eine Waagschale zu legen. Als Zeichen für die Stärke des Guten. Die Kinder wurden mit den ihnen bekannten Michaeli Liedern begleitet. Am Ende trauten sich sogar die Kleinsten diese Aufgabe zu bewältigen. Zum Lohn erhält ein jedes ein blinkendes mit roten Kristall versehenes Amulett, dass den Kindern um den Hals gehängt wird. Anschließend zogen die Kinder zur Festtafel und hungrig wie die Ritter wurde gespeist. Die Eltern holten an diesem Tag glücklich, stolze Kinder ab. Sie zeigten ihre Amulette und erzählten von den Abenteuern an diesem Tag. St. Michael hat die Rolle des Seelenwägers, dementsprechend wird er mit den Attributen Waage und Flammenschwert dargestellt. Die darstellende Kunst ordnet ihm die Farbe Rot in allen Schattierungen zu (für Feuer, Wärme und Blut). In Waldorfkindergärten ist es ein Brauchtum diesen Tag zu feiern.